MDR
Schwierige Verhandlungen in Sicht
Beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) sind die Verhandlungen über den Vergütungstarifvertrag angelaufen. Der ist nahezu so alt wie die Anstalt selbst - und es ist absehbar, dass die Diskussionen und Verhandlungen zäh werden.
Zum Auftakt am 14. August legte der MDR nämlich kein expliziertes Angebot vor, sondern skizzierte lediglich einen Rahmen, in dem sich ein Abschluss aus seiner Sicht bewegen sollte. Das ist insofern schwierig, als dass solche Rahmen naturgemäß Begrenzungen haben – und solche Begrenzungen sind keine gute Grundlage für ergebnisoffene Tarifverhandlungen. Das haben die Gewerkschaften - neben dem DJV auch Verdi und Unisono - dem MDR auch deutlich gemacht - und sind in diesem Punkt wohl auch verstanden worden.
Zum Gesamtbild gehört aber auch, dass sich der Mitteldeutsche Rundfunk derzeit in schwierigem Fahrwasser befindet. Neben den Angriffen und Drohungen aus dem rechtsextremistischen Lager durch die AfD als auch aus der linkspopulistischen Ecke durch das BSW, hat sich die Anstalt auch ein Sparprogramm auferlegt. In den kommenden vier Jahren sollen 160 Millionen Euro weniger ausgegeben werden, was nicht ohne Einschnitte im Programm zu realisieren sein wird. Deshalb braucht es bei einem Tarifabschluss Fingerspitzengefühl, damit nicht am Ende diejenigen mit dem geringsten Schutz, die freien MDR-Kolleginnen und Kollegen, die Zeche bezahlen.
Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 25. September terminiert.