Studie
Feindbild Journalist:in
Es ist wahrlich kein Ruhmesblatt für den Freistaat: In der vergangenen Woche hat das European Centre for Press & Media Freedom die achte Ausgabe seiner "Feindbild Journalist:in"-Studie veröffentlicht. Und wie in den vergangenen Jahren legt Sachsen bei den erfassten physischen Angriffen auf Kolleginnen und Kollegen sehr weit vorne.
Es ist wahrlich kein Ruhmesblatt für den Freistaat: In der vergangenen Woche hat das European Centre for Press & Media Freedom (ECPMF) die mittlerweile achte Ausgabe seiner "Feindbild Journalist:in"-Studie veröffentlicht. Und wie in den vergangenen Jahren legt Sachsen bei den erfassten physischen Angriffen auf Kolleginnen und Kollegen sehr weit vorne. Und seit 2015, also dem Startjahr der Pegida-Bewegung, kommen 79 Prozent der seitdem im Freistaat gezählten Angriffe (92 von 117) aus dem rechten Spektrum. Es ist also, klar gesagt, nicht selten - und häufiger außerhalb der Großstädte - schlicht gefährlich, in Sachsen als Journalist*in zu arbeiten.
Blinde Flecken im Freistaat
Diese Entwicklung hat eine für uns als DJV Sachsen sehr bedenkliche Folge: Dem ECPMF zufolge gibt es mittlerweile "Blinde Flecken" im Freistaat: "Im Lokalen zeigen sich in Sachsen Anzeichen von Selbstzensur und zunehmend ausbleibender Berichterstattung in Folge extrem rechter Raumaneignung."
Das kann nicht so bleiben - und schon gar nicht unwidersprochen. Wir appellieren also an alle betroffenen Kolleg*innen, Über- und Angriffe bei uns und beim ECPMF zu melden - und körperliche Attacken auf Menschen und Equipment auch unbedingt bei der Polizei anzuzeigen.
Zu den zentralen Ergebnissen der Studie und einem Download-Link geht es hier entlang.