Sächsische Zeitung
DJV Sachsen kritisiert Personalabbau
Der Deutsche Journalisten-Verband in Sachsen kritisiert den vorgesehenen Stellenabbau bei der Sächsischen Zeitung scharf. „Das ist ein fatales und falsches Signal zur falschen Zeit“, sagt Geschäftsführer Lars Radau.
Der DJV Sachsen hat dazu eine Pressemitteilung herausgegeben, die hier im Originaltext dokumentiert ist:
DJV Sachsen kritisiert Kompetenz- und Personalabbau:
„Fatales Signal zur falschen Zeit“
Dresden, 19. Juni 2024. Der Deutsche Journalisten-Verband in Sachsen kritisiert den vorgesehenen Stellenabbau bei der Sächsischen Zeitung scharf. „Das ist ein fatales und falsches Signal zur falschen Zeit“, sagt Landesgeschäftsführer Lars Radau.
Die Verlagsgruppe Madsack hatte gestern bekanntgegeben, für ihre Zeitungstitel Leipziger Volkszeitung (LVZ) und Sächsische Zeitung eine gemeinsame Sachsen-Redaktion für die Themen Landespolitik, regionale Wirtschaft sowie Investigatives und Reportage einzurichten. Außerdem soll ein gemeinsamer Digitaldesk gebildet werden.
Dafür, so die Ankündigung, reduziere sich mit der „Neugestaltung der bisherigen Redaktionsstrukturen“ bei der Sächsischen Zeitung „der Personalbedarf um rund 30 Stellen.“ Dafür sollten nun „sozialverträgliche Lösungen“ gefunden werden.
Nach Angaben des Gruppenbetriebsrates der DD+V-Mediengruppe, die die Sächsische Zeitung herausgibt, ist das etwa ein Drittel der Arbeitsplätze in den Redaktionen, die bis zum Jahresende wegfallen sollen. Zudem soll die Zahl der Lokalausgaben im Gebiet von Görlitz bis Döbeln von 17 auf 11 schrumpfen.
Für den DJV Sachsen bewahrheitet sich damit eine Befürchtung, die der Verband bereits im Januar geäußert hatte, als bekannt wurde, dass Madsack die DD+V-Mediengruppe übernehmen will. Schon damals war absehbar, dass bei LVZ und Sächsische Zeitung unter dem gemeinsamen Konzern-Dach keine Doppelstrukturen überleben würden. „Wir sehen nun eine Zentralisierung und einen Kompetenz- und Personalabbau nach dem üblichen Strategie-Baukasten des Konzerns“, sagt Lars Radau.
Das sei in Sachsen auch vor dem Hintergrund einer erstarkenden AfD, die im Freistaat vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistische Bestrebung eingestuft wird, zumindest höchst fahrlässig.
„Wenn Madsack es mit der Aussage ernst meinte, ‚qualitativ hochwertigen Regionaljournalismus‘ für ‚wichtiger denn je‘ zu nehmen, dürften nicht 30 Kolleg*innen vor die Tür gesetzt werden und die Berichterstattung in der Fläche drastisch ausgedünnt werden“, betont Lars Radau.
Der DJV Sachsen stehe für Kolleginnen und Kollegen der Sächsischen Zeitung jederzeit als Ansprechpartner für Beratung und weitere Schritte zur Verfügung.
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Für Rückfragen und O-Töne steht Landesgeschäftsführer Lars Radau zur Verfügung, als pdf ist die Pressemitteilung hier abrufbar.