Hier sind die besten Pressefotos 2023 aus Sachsen

Dutzende Polizisten, ausgerüstet mit Helmen und Schildern, rücken im Dämmerlicht von einer gerodeten Fläche auf ein Waldstück bei Ottendorf-Okrilla zu. Vor dem Waldstück ist ein Baumhaus von Umweltschützern zu sehen. Mit der Waldbesetzung demonstrierten die Umweltschützer gegen die geplante Rodung des sogenannten "Heidebogen". Der Dresdner Fotograf Clemens Lotze fing die gespenstische Szene zum Beginn der Räumung ein – und wurde für seine Aufnahme vom „Showdown im Morgengrauen“ im Wettbewerb „blickpunkt“ mit dem Hauptpreis „Sächsisches Pressefoto des Jahres 2023“ ausgezeichnet. Platz zwei ging an den Radebeuler Fotografen Matthias Schumann für eine Drohnenaufnahme. Sie zeigt Brandermittler und verkohltes Gebälk in der durch Brandstiftung zerstörten Kirche von Großröhrsdorf. Den dritten Platz errang Tim Wagner, dessen Bild „Licht im Kessel“ ein weiteres zentrales nachrichtliches Ereignis des vergangenen Jahres in Sachsen zeigt: Vermummte Demonstranten, die am „Tag X“ Anfang Juni in Leipzig gegen die Verhaftung der Linksextremistin Lina E. protestieren – und bis zu elf Stunden im Polizeikessel ausharren mussten.

Am diesjährigen Wettbewerb, der erstmals vom Landesverband Sachsen des Deutschen Journalisten-Verbandes ausgerichtet wurde, hatten sich 43 Fotografinnen und Fotografen beteiligt und insgesamt 110 Bilder eingereicht. Im Vergleich zu den Vorjahren ist das ein deutlicher Zuwachs. Und auf ausdrücklichen Wunsch der Fotografinnen und Fotografen hat sich auch die Sichtbarkeit der Arbeiten deutlich verbessert: Ab dem 9. August sind alle eingereichten und prämierten Bilder mitten in der Dresdner Innenstadt zu sehen. Die Ausstellung gastiert in der „Kreativ.Raum.Börse“ von „Wir gestalten Dresden“ auf der Wilsdruffer Straße 16, schräg gegenüber vom Altmarkt – bis zum 24. August. Auch im Netz sind die Bilder natürlich zu sehen: www.pressefoto-sachsen.de. Dort können alle Besucher und Interessenten auch über den Publikumspreis abstimmen.

Neben dem Hauptpreis, der mit 1000 Euro dotiert ist, wurden auch Einsendungen in den Kategorien „Lokalfoto des Jahres“, „Porträtfoto des Jahres“ und „Sportfoto des Jahres ausgezeichnet“.

Das beste Lokalfoto, dotiert mit 500 Euro, kommt ebenfalls vom Radebeuler Fotografen Matthias Schumann – er setzte eine Strickerin zwischen rund 900 Paar regenbogenbunte Socken, mit deren Verkauf der Guss einer neuen Kirchenglocke in der Kamenzer Hauptkirche St. Marien finanziert werden sollte.

Das beste Porträtfoto zeigt den ehemaligen zweiten Solo-Tänzer der Dresdner Semperoper, Houston Thomas, der inzwischen der Stadt den Rücken gekehrt hat und weltweit als Choreograph arbeitet. Amac Garbe hat fotografisch ein ebenso sensibles Bildnis gezeichnet wie der Text über Thomas, der im Bookzin „Stadtluft Dresden“ erschienen ist.

Beim Sportfoto des Jahres wurde es etwas kurios und vor allem matschig- Thomas Kube fotografierte viel Einsatz und noch mehr Dreck bei der „Deutschen Matschfußball-Meisterschaft“, bei der nicht nur zwölf Teams, sondern auch mehr als eine halbe Million Liter Wasser dazu beitrugen, zwei Äcker im nordsächsischen Wöllnau gründlich umzupflügen.

Eine Galerie der Siegerbilder präsentieren wir in unserem Newsletter.
Zu sehen sind sie unter anderem auch beim MDR und der Sächsischen Zeitung.

 Sowohl das beste Porträt- als auch das beste Sportfoto sowie der Publikumspreis sind mit jeweils 400 Euro prämiert.

Der Sieger des Publikumspreises wird zur Finissage der Ausstellung am 24. August verkündet, begleitet wird die Ausstellung auch mit Workshops, sowohl für Fotograf*innen als auch für interessierte Besucher.

„Den Wettbewerb gibt es ja schon seit 1998. Jetzt liegt er in unseren Händen“, sagt Lars Radau, Geschäftsführer des DJV Sachsen. „Wir haben nicht alles anders gemacht, aber an ein paar Details gearbeitet. Daher freuen wir uns sehr, dass in der Zusammenarbeit mit ‚Wir gestalten Dresden‘ vor allem die Themen Sichtbarkeit und Interaktion wieder deutlich verbessert werden können.“

Unterstützt wird der Wettbewerb weiterhin von der Sächsischen Zeitung, Tag24, der Freien Presse und der Leipziger Volkszeitung.